Grit zu Freizeit, Jugend, Kultur
Im Wege der LAGA werden neue Veranstaltungsflächen/-räume geschaffen: Wie würden Sie die Auslastung dieser Kapazitäten nach der Landesgartenschau sicherstellen wollen?
Das LAGA-Gelände werden unsere Gandersheimer Gärten! Für große und kleine Veranstaltungen, für lauschige Nächte oder Sportevents. Damit sich das finanziell trägt, brauchen wir eine Tourismus- und Marketing-Organisation. Hier werden Veranstaltungsprogramme entwickelt und vermarktet, auch im Verbund mit Städten und Gemeinden wie Northeim, Einbeck, Lamspringe, Freden, Alfeld oder Seesen. So entstehen eine spannende Programmvielfalt und die nötige Kraft, überregional zu werben. Damit können wir renommierte Künstler zum Beispiel auf die Seebühne holen und Stadt und Dörfer mit vielfältigen Veranstaltungsangeboten in Szene setzen. Wichtig ist mir, dass Tourismus als wichtiger Wirtschaftsfaktor professionell ausgebaut wird.
Was fehlt Bad Gandersheim im Rahmen der Freizeitgestaltung? Welche zusätzlichen Angebote müssen her, und wie können diese finanziert und organisiert werden?
Mir fehlt ein zwangloses Miteinander an einem lebendigen Ort. Beleben wir den bald ehemaligen Bauhof. Das kann ein Steh-Schachspiel, dazu Spieltische und eine Boule-Bahn im Innenhof sein, später nehmen wir zum Beispiel die Stadtbücherei und einen Co-Working-Bereich dazu. Mit einem innovativen Konzept kann die Stadt über das Förderprogramm „Zukunftsräume Niedersachsen“ die Finanzierung in großen Teilen sichern und so einen lebendigen Stadtraum entwickeln.
Stichwort Jugendparlament: Wie würden Sie, nachdem sich das Jugendparlament etabliert hat, eine Teilhabe der Nachwuchspolitiker für die Zukunft sicherstellen bzw. noch intensivieren?
Die Parlamentarier des Jugendparlaments geben jungen Menschen eine Stimme, sind Sprachrohr und erleben Demokratie. Die Zusammenarbeit mit den Schulen und mit anderen Jugendparlamenten wird gemeinsam mit der Stadtjugendpflege aufgebaut und begleitet, das sichert Kontinuität. Das Einrichten eines kontinuierlichen “Ehemaligen”-Treffens mit dem Rat und den Parlamentariern hilft, gemeinsame Projekte zu prüfen und weiterzuverfolgen.
Wie ließe sich das Kultur- und Freizeitangebot in den Ortschaften beleben? Welche neuen Treffpunkte würden Sie schaffen?
Kulturangebote in den Dörfern gehören zukünftig in unserer Tourismuskampagne. Männerchor und Jazz-Trio, Kunstausstellung und Karneval, die Dörfer bestimmen, was für Alle sein darf. Für Freizeitangebote ist es wichtig, individuell für jedes Dorf die besten Ideen wie beispielsweise eine Erweiterung des Dorfgemeinschaftshauses um einen Außenbereich mit Grillplatz, Tischtennisplatten oder Basketballfläche zu entwickeln. Um Synergien zu nutzen, passiert das idealerweise parallel zum Dorferneuerungsplan.
Stellen Sie sich vor, Sie haben ein Bild von Bad Gandersheim gemalt. Beschreiben Sie das Ergebnis.
Es ist das Jahr 2032 und ich habe ein “Wimmelbild” mit vielen Menschen in den Straßen, Gassen, Wanderwegen, Dorfplätzen gemalt. Sie tragen Einkaufskörbe über den nachmittäglichen Wochenmarkt, haben Schulranzen und Rucksäcke auf, oder Laptoptaschen unterm Arm. E-Bikes sind auf Radwegen unterwegs, von den Dächern und an Hängen glitzern Fotovoltaik-Anlagen. Auf der Seebühne wird die Bestuhlung für die zwölf Cellisten der Berliner Philharmoniker aufgebaut und im ehemaligen Bauhof-Innenhof werden die vom Stadtjugendring angelegten Hochbeete gegossen. Eine Richtfestkrone über einem Mehrfamilienhaus konkurriert mit den Fahnen, die “Junge Literatur im Dorf” ankündigen. Am Bahnhof besteigen zwei Familien einen kleinen Rufbus zur Bauland-Besichtigungs-Tour und Fahrrad-Rikschas warten auf neu ankommende Reha-Gäste. Wir können gemeinsam noch viele weitere Momente auf diesem Bild festhalten. Wir haben es in Hand!